Ein langärmliges Missverständnis

Die Australierin Aheda Zanetti erfand den Burkini und vermarktet ihn erfolgreich. Auch viele nichtmuslimische Frauen tragen das umstrittene Kleidungsstück. Von Barbara Barkhausen , Sydney

  • Barbara Barkhausen
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Aheda Zanettis Inbox ist voll mit Emails aus der ganzen Welt. Ihre Erfindung - der Burkini, zusammengesetzt aus Burka und Bikini - hat schon seit Jahren globales Interesse erregt. Doch seit der zweiteilige Badeanzug, der Arme, Beine und Kopf bedeckt und nur das Gesicht frei läßt, in Frankreich ins Kreuzfeuer geraten ist, explodierte das Interesse an dem Kleidungsstück.

In den vergangenen acht Jahren hat die australische Modedesignerin bereits rund 700 000 Burkinis verkauft. Mittlerweile mehren sich neben den Anfragen muslimischer Frauen auch die von Nicht-Musliminnen. Rund 45 Prozent aller Interessenten stammen nach Schätzungen von Aheda Zanetti inzwischen von Anders- oder Nichtgläubigen, wie sie der Tageszeitung »Sydney Morning Herald« sagte.

Eine Kundin aus Kalifornien schrieb ihr beispielsweise, dass ein Burkini für sie ideal sei, da sie Hautkrebs gehabt habe und deswegen nicht mit einem klassischen Badeanzug in die Sonne ...


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