Was zu essen kaufen oder Briefmarken?

Zum zweiten Mal findet in Berlin das Festival »Pop-Kultur« statt. Ein Gespräch über Pop, Geld, Politik und den Underground

Zu den bekannteren auftretenden Künstlerinnen, Künstlern und Bands gehören etwa Richard Hell, Colin Newman, Thurston Moore, Brandt Brauer Frick, Fatima Al Qadiri und Matthew Herbert. Die Macher wollen »Pop-Kultur« aber nicht nur als Musikfestival verstanden wissen, sondern als »variablen Raum für Berlin, in dem sich die professionelle Musik- und Kulturszene der Stadt entspannt mit anderen (...) Köpfen der Kreativwirtschaft und weiteren Entscheidungsträgern und -Trägerinnen austauschen kann«. Finanziert wird das Festival, das letztes Jahr als Nachfolgeveranstaltung der Berlin Music Week ins Leben gerufen wurde, vom Berliner Senat bzw. dem Musicboard Berlin. Kuratiert wird es von Christian Morin, Katja Lucker und Martin Hossbach. Mit zweien von ihnen, Martin Hossbach und Christian Morin, sprach Thomas Blum.

Aus der Berlin Music Week ist letztes Jahr das Festival »Pop-Kultur« geworden.Was ist jetzt anders als früher?
Hossbach: Die Berlin Music Week war anders ausgerichtet als Pop-Kultur, als eine Art Messe, wo Menschen, die in der Musikindustrie arbeiten, zusammengekommen sind und - na, ich weiß nicht, ob sie da Geschäfte machten, aber zumindest standen sie herum und unterhielten sich. Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat 2014 entschieden, dass die Berlin Music Week vom Musicboard ausgerichtet werden soll.

Und seit vom Senat Pop offenbar nicht mehr nur als Wirtschaftsfaktor betrachtet wird, sondern auch als Kulturangelegenheit, seid ihr als Kuratoren für diese Veranstaltung zuständig.
Hossbach: Genau. Uns ist natürlich daran gelegen, dass Menschen aus der Industrie kommen und auch das Programm, das wir machen, gut finden und in der Folge vielleicht dann auch Geschäfte machen. Aber niemand geht da herum und fragt so etwas wie: »Haben ...


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