Kanzleramt nur unter ferner liefen
Staatsministerin Grütters will lediglich »ressortübergreifendes Forschungsprogramm« ausschreiben, um Nazizeit aufzuarbeiten
In den vergangenen Jahren haben 17 Ministerien und Bundesbehörden, darunter sogar die Geheimdienste Historiker in ihre Archive gelassen, um das Gepäck, das man aus der Nazizeit mit in die neue bundesdeutsche Demokratie geschleppt hat, untersuchen zu lassen. Beim Bundeskanzleramt, der Schaltzentrale bundesdeutscher Politik, ziert man sich.
Die Linksfraktion im Bundestag, die schon andere Institutionen zu mehr historischer Ehrlichkeit getrieben hat, stellte vor rund zwei Jahren einen Antrag zur Einrichtung einer eigenen Historikerkommission für das Bundeskanzleramt. Das Parlament hat darüber noch nicht entschieden. Wohl aber die Staatsministerin im Kanzleramt, Monika Grütters (CDU). Aus ihrer Antwort auf eine Anfrage des Linksfraktionsvize Jan Korte geht hervor, dass man für vier Millionen Euro ein »ressortübergreifendes Forschungsprogramm« ausschreiben will. Damit sollen »Forschungslücken bei bislang nicht näher untersuchten zentra...
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