Studie: Maß der Globalisierung sinkt

Wirtschaftskrise führt seit 2007 zu Rückgang internationaler Verflechtung / In Schwellenländern wird am wenigsten von globaler Vernetzung profitiert

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Berlin. Das Ausmaß der Globalisierung geht flächendeckend zurück. In Deutschland und weitere Industriestaaten wird jedoch weiterhin stark von der internationalen Verflechtung profitiert, das ist der Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung. Laut »Globalisierungsreport 2016« fielen die Gewinne infolge der Globalisierung in den Schwellenländern am geringsten aus. Für den Report ließ die Stiftung in 42 Ländern untersuchen, wie groß die Wohlstandsgewinne durch die voranschreitende Vernetzung ausfallen. Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise habe seit 2007 zu einem Rückschritt bei der Globalisierung geführt, der entsprechende Index gehe in den allermeisten untersuchten Ländern zurück, erläuterten die Autoren der Studie. In Deutschland sinke der Globalisierungsgrad bereits seit 2003.

Dennoch gehört Deutschland zu den zehn Staaten, die am stärksten von der Globalisierung profitieren: Zwischen 1990 und 2014 habe sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr um durchschnittlich 1.130 Euro pro Kopf erhöht, hieß es. Spitzenreiter ist Japan mit einem jährlichen Wachstum des BIP von 1.470 Euro je Einwohner, gefolgt von der Schweiz, Finnland und Dänemark. Der Index des Globalisierungsreports bewertet neben wirtschaftlichen Indikatoren auch soziale Faktoren wie Tourismus und Migration sowie die politische Verflechtung. epd/nd

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