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Köln: Tausende Kurden »gegen Diktatur, für Gleichbehandlung«

NRW: Polizei nimmt über 70 Kurden fest / Protestmarsch kurdischer Stundentenbewegung von Polizei gestoppt - Verletzte

  • Lesedauer: 3 Min.

Update 12.30 Uhr: Schon 10.000 Kurden in Köln
Unter dem Motto »Gegen Diktatur und für Gleichbehandlung« haben sich am Samstagvormittag Kurden aus ganz Deutschland zu einer Großkundgebung in Köln versammelt. Vor Ort wurden anfangs etwa 10.000 Menschen gezählt. Zu der Veranstaltung am Rheinufer in Köln-Deutz werden bis zum Abend etwa 30.000 Teilnehmer erwartet. Der Protest richtete sich gegen die Politik des türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan in der Türkei. Dazu aufgerufen hatte unter anderen die Vereinigung Nav-Dem (Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurden in Deutschland). Die Veranstalter warfen Erdogan zu Beginn der Großkundgebung »diktatorisches Vorgehen« in der Türkei nach dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli vor. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort und kündigte an, gegen »verbotene Propaganda« einzuschreiten. Die Teilnehmer der Kundgebung wandten sich auch gegen den Ausnahmezustand und die anhaltende Verhaftungswelle in der Türkei und kritisierten einen »Angriff der türkischen Armee« auf kurdische Milizen, die in Syrien gegen die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) kämpfen.

NRW: Polizei nimmt über 70 Kurden fest

Berlin. Bei einem Protestmarsch von Kurden in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei am Freitag über 70 Menschen in Gewahrsam genommen. Die Aktivisten einer kurdischen Stundentenbewegung hatte in Duisburg begonnen, führte über Düsseldorf nach Grevenbroich und hätte am Freitagabend in Leverkusen enden sollen. Die Polizei stoppte die Aktion allerdings schon nach kurzer Zeit wegen Kleinigkeiten: die Teilnehmer hätten »mehrfach gegen versammlungsrechtliche Auflagen (Betrieb und Lautstärke des mitgeführten Lautsprecherwagens)« verstoßen. Daraufhin blockierten die Kurden eine Straße, die Polizei räumte die Blockade und es kam zu Auseinandersetzungen. Beamte nahmen von über 100 Menschen die Personalien auf und trugen einige von ihnen von der Straße. Zwei Kurden wurden verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch.

Am Samstag werden in Köln zu einer Großdemonstration von Kurden zehntausende Menschen erwartet. Die Veranstalter der Kundgebung auf der Deutzer Werft rechnen mit bis zu 30.000 Teilnehmern. Ursprünglich war ein internationales kurdisches Kulturfestival im Kölner Stadion geplant, das aber wegen Sicherheitsbedenken der Behörden nicht stattfinden darf. Die Demonstration wird von der Vereinigung Nav-Dem mitorganisiert. Der Verfassungsschutz stuft diese als Dachorganisation von Gruppen ein, die der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK nahestehen. Laut der Nav-Dem richtet sich die Demonstration unter anderem gegen das diktatorische Vorgehen des Autokraten Recep Tayyip Erdogans seit dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli, dem eine beispiellose Welle der Repression gegen Linke, Kurden, Oppositionelle und Medien folgte. Auch die Angriffe der Türkei auf kurdische Milizen in Syrien werden beklagt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von mehr als tausend Beamten im Einsatz. Ende Juli waren in Köln zehntausende Anhänger des türkischen Präsidenten aufmarschiert, darunter zahlreiche rechte und nationalistische Gruppen. nd/Agenturen

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