Kampf um die Russlanddeutschen
Früher wählten viele Kontingentflüchtlinge die CDU, heute wirbt die AfD um ihre Stimmen
Nikolai Kogut und Igor Parchomenko, kantige Kerls, Mitte 40, stehen an der Bushaltestelle an der Jan-Petersen-Straße in Marzahn. Weil hier viele Menschen aus der Ex-Sowjetunion leben, wird die Gegend auch »Klein-Moskau« genannt. Wie überall in Berlin hängen an den Laternen viele Wahlplakate, an dieser Stelle scheinen es besonders viele der rechtspopulistischen AfD zu sein. Parchomenko wohnt seit 17 Jahren in Berlin, die anstehende Wahl interessiert ihn nicht, er will auch nicht wählen gehen: »Ich glaube nicht daran, dass die Wahl etwas ändert«, sagt er. Trotz der Jahre weiß er auch kaum etwas über die Parteien hierzulande. Spürbar ist das Heimweh Parchomenko, der besser russisch als deutsch spricht, und häufig zurück in die Ukraine reist. »Mir gefällt es hier in Marzahn nicht. Viele Aussiedler und wahrscheinlich nur 20 Prozent Deutsche«, sagt er.
An die Unzufriedenheit und das Abgehängtsein-Gefühl in der deutsch-russischen Communi...
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