»Nur kleinliche Geister zweifeln«
Seine Existenz wird beharrlich geleugnet. Wir fragen den Weihnachtsmann, was er davon hält
Im Büro des Weihnachtsmannes. Es ist muckelig warm. Am Kopf des Raumes knistert ein Kaminfeuer. Der alte Herr hat es sich auf einem roten Sofa aus weichem Plüsch bequem gemacht und bietet dem Besucher Tee mit braunem Kandis an. Das Band startet.
ND: Sind Sie eigentlich wirklich?
Weihnachtsmann: So wirklich, wie Sie mich vor sich sitzen sehen.
Ich frage nur deshalb gleich zu Anfang, weil Ihre Existenz weithin als nicht gesichert gilt. Und man will ja wissen, wen man vor sich hat - beziehungsweise, ob man überhaupt jemanden vor sich hat.
Sie hegen dahingehend Zweifel?
Es heißt, Sie seien einst als Werbegag einer bekannten Brausemarke ersonnen worden.
Diese Coca-Cola-Geschichte, ja, ich weiß. Das hängt mir bis heute nach. Aber die Sache wird nicht wahrer dadurch, dass sie wieder und wieder kolportiert wird.
Also ist alles bloß ein Gerücht?
Sagen wir besser so: Die Geschichte beruht auf einem Missverständnis. Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts lebte in den USA ein aus Norwegen stammender Grafiker namens Haddon Sundblom. Damals stellte man sich in Amerika meine Person mit rotem Mantel, mit Mütze und Bart vor. So, wie Sie sich mich heute vorstellen u...
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