Am grauen Rand der Welt
Roy Jacobsen: Auch der neue Roman des Norwegers lebt davon, dass ein Geheimnis bleibt
Als Ingrid in dem weißen Zimmer die Augen aufschlug, wusste sie, dass sie zurück nach Barrǿy musste, um den Verstand wiederzufinden.« Barrǿy - eine kleine Insel hoch oben in Norwegens Norden: Sie fragte sich, wie sie von dort weggekommen war. Man hatte ihr gesagt, dass man sie ausgehungert und zerschlagen ins Krankenhaus eingeliefert hatte und dass sie ihre Erlebnisse »vergessen sollte«. Irgendwann hatte sie dem freundlichen Arzt von den Leichen erzählt, die sie aus dem Wasser gezogen hatte. Er hatte ihr zunächst nicht geglaubt, fand dann aber eine Meldung über den Untergang eines deutschen Dampfschiffs, das von britischen Flugzeugen beschossen worden war.
Später wird Ingrid herauszufinden suchen, was es mit diesem Schiff namens »Rigel« auf sich hatte und warum mehrere der Leichen die braune Gefangenenkleidung trugen, ausgestopft mit Holzwolle, um sich warm zu halten. Aber da ist offenbar etwas, das nicht öffentlich werden soll. Wer es ...
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