Geschichte drängt aus allen Poren
Ruhrtriennale: Johan Simons enttäuscht in Marl mit »Die Fremden«, Alain Platel beeindruckt in Bochum mit »nicht schlafen«
Kunst stellt nicht nur Fragen, sie kann auch behaupten. Und wer will im Assoziativen, das sie im besten Falle zwischen Musik, Tanz, gesprochenem Wort, Installation, bewegtem Videobild und kollektiv erinnerten literarischen Vorlagen in Bewegung setzt, schon wissen, wo genau die Wahrheit liegt?
Bei der Ruhrtriennale, deren Jahresscheiben jetzt zum zweiten Mal vom gerade 70 gewordenen Holländer Johan Simons geplant und auch als Regisseur mitgestaltet werden, wird vor allem nach den Überschneidungen aller Kunstformen bei der Wahrheitssuche geforscht. Und das mit Anspruch. »Seid umschlungen Millionen« steht klassisch schillernd über der Trias, das Motto der französischen Revolution »Liberté? Egalité? Fraternité?« über der aktuellen Ausgabe, die jetzt die Aufmerksamkeit ins Ruhrgebiet zieht. Genauer: in die ausgedienten Kathedralen des Industriezeitalters wie die längst als Zentrale der Ruhrtriennale etablierte Jahrhunderthalle in Bochum ode...
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