HDZ-Wahlwunder mit Ansage

Nach dem Sieg der kroatischen Konservativen tritt SDP-Parteichef Milanovic zurück

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wenn es nicht läuft, ist notfalls immer der lästige Souverän schuld. Erst nach Mitternacht trat Kroatiens sichtlich gezeichneter Oppositionschef Zoran Milanovic in Zagreb vor die Kameras. »Das war kein glücklicher Tag für Kroatien«, kommentierte der Vorsitzende der sozialdemokratischen SDP die Wahlschlappe des von ihm geführten Bündnisses der Nationalen Koalition, die sich mit 54 von 151 Mandaten überraschend klar der konservativen HDZ (61 Mandate) geschlagen geben musste: Es sei »sehr schlecht« gewesen, dass so wenig Wähler von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht hätten.

»Wir sind happy«, verkündete hingegen freudestrahlend der neue HDZ-Vormann Andrej Plenkovic. Zur Zufriedenheit hat der bisherige Europaparlamentarier allen Grund. Als der 46-jährige Jurist vor knapp zwei Monaten den verwaisten Parteivorsitz übernahm, schien die HDZ vor dem Absturz ins Bodenlose zu stehen. In einem wirren, von nationalistischer Rhetorik begleiteten Kamika...


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