Nicht hart, bitter, zynisch
Skizzen einer Tagung: Demokratie in Deutschland
Herrlich, wie er rhetorisch losjagt. Dramatisch, wie er sich argumentativ steigert. Und sehr geschickt, wie er polito-logisch systematisiert. Das ist schon eine Kunst: Weltprozesse in ein bisschen System zu zwingen, ohne dass sich ein Gefühl für deren Verknäuelungskraft verliert. Albrecht von Lucke, politischer Publizist bei den »Blättern für deutsche und internationale Politik«, sprach (flammte!) über »Demokratie in Deutschland - was jetzt auf dem Spiel steht«. Einer der Beiträge auf der zweieinhalbtägigen Veranstaltung »Machtlose Politik und missmutige Bürger« im Evangelischen Tagungszentrum des hochfränkischen Bad Alexandersbad.
Lucke spricht angesichts der gegenwärtigen Verhältnisse von Flüchtlingskrise und AfD von einer »Identitätsschwäche« in der Gesellschaft. Zu lange habe sich der Glaube gehalten, die westdeutsche Demokratie laufe von selbst. Die Folge: »Vergleichgültigung und Abschlaffen im selbstverständlichen Materialismus«. ...
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