Das Staatsschiff schlingert ohne Ruder
Die britische Regierung ist von einer einheitlichen Linie zum EU-Austritt weit entfernt / Abstimmungsverlierer Cameron verlässt das Unterhaus
»Brexit heißt Brexit«, beteuerte die frischgebackene Premierministerin Theresa May vor der Sommerpause. Der nichtssagende Zirkelschluss hielt nicht lange. Ihre Konservativen bleiben über Europa zerstritten, Politiker von rechts und links verlangen nach Abschluss der Austrittsverhandlungen eine weitere Volksabstimmung oder Neuwahlen.
Die Wahl der erfahrenen Innenministerin sollte die aufgewühlte Bevölkerung beruhigen: May sollte die Wogen glätten. Weit gefehlt. Die sehr behutsame EU-Anhängerin verlieh gleich drei fanatischen EU-Gegnern Ministerwürden. Der Lügenbold Boris Johnson (»Die Gründungsväter wollten Europa vereinen - wie Hitler...«) wurde zum Außenminister befördert, der von Cameron wegen Amigo-Geschichten in Unehren entlassene Rechte Liam Fox soll alle Außenhandelsfragen regeln und der kompromisslose David Davis wurde Brexit-Koordinator. Bisher ohne Erfolg. Fox erzählte politischen Freunden, britische Manager seien fett und faul...
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