Kein Montag ohne Herrn Sonntag

Schüler protestieren gegen die drohende Versetzung ihres Schulleiters

  • Ellen Wesemüller
  • Lesedauer: 2 Min.

»Kein Montag ohne Herrn Sonntag«, steht auf einem der Schilder. Und: »Dieses Jahr keine Fusion«. Das sind die beiden Botschaften, die die Schüler der Marcel-Breuer-Schule der Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) entgegen halten. Der Konflikt um die Zusammenlegung mit der Martin-Wagner-Schule hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht, der für Scheeres denkbar ungünstig in den Wahlkampf fällt. Kritiker werfen ihr vor, den Konflikt zwischen beiden Schulen selbst verschuldet zu haben. »Frau Scheeres ist für diese Position falsch, weil sie es nicht schafft, mit den Beteiligten zu kommunizieren«, sagt Dirk Stettner (CDU) in seinem Grußwort.

Der Konflikt ist kompliziert. Zum einen ist da Holger Sonntag, der von vielen geschätzte Schulleiter, der seit zwei Jahren mit der Verwaltung und anderen Schulleitern über den Fusionsprozess beraten hat. »Die Schulverwaltung hat ihn hin- und hergeschoben und ihm nicht die Unterstützung gegeben«, sagt Sonntags Kollege Henner Behre. Am Dienstag wurde dem Schulleiter mitgeteilt, er solle versetzt werden.

Zum anderen ist da der Prozess selbst: Aufgrund der Kritik der Martin-Wagner-Schule an ihrer »Zerschlagung« wollte Scheeres die Diskussion wieder öffnen, ohne jedoch zu sagen, mit welchem Ziel. Die Betroffenen fragen sich nun, wie zum Beispiel damit umgegangen werden soll, dass schlicht zu viele Schüler an der Schule sind. Einige Schüler fordern deshalb, am ursprünglichen Plan festzuhalten und Teile der Martin-Wagner-Schule zu verlegen. Schülersprecher Willy Schmidt von der Marcel-Breuer-Schule sagt: »Es gibt jetzt schon zu wenig Räume, das funktioniert einfach nicht.« Die Schüler der anderen Schule sind heute nicht gekommen. Schmidt sagt, er habe keinen Kontakt aufgenommen. »Da ist das Tuch zerschnitten.«

»Der Konflikt ist so verfahren, dass es eine Mediation bräuchte«, sagt Stefanie Remlinger, bildungspolitische Sprecherin der Grünen. »Da kann man doch nicht einfach eine Konfliktpartei versetzen.«

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