Aphrodite in Jogginghosen
Wir leben in einer ästhetisch durchsozialdemokratisierten Welt. Mit den Sehnsüchten von Fußballfans scheint die aber wenig gemein zu haben.
Vom Fremdschämen ist oft die Rede, auch vom Fremdgehen, nur vom Fremdlesen hört man selten etwas. Höchste Zeit, dass ich mich dazu bekenne.
Ich bin derzeit Fremdleser, lese also ein Buch, das ich mir ganz sicher selbst nicht zugelegt hätte, und wenn es auf meinem Nachttisch läge, würde ich es dort liegen lassen. Nun aber, seit ich fremdlese, liegen dort Biographien von Hillary Clinton und Donald Trump, mit denen ich mich auf einen Vortrag vorbereiten wollte. Und es liegen dort eine Reihe spannender Romane. Und Matthias Brandts »Raumpatrouille« liegt da. Schön.
Doch gerade lese ich ein Buch mit dem Titel »Helden des Olymp«, eine dringende Empfehlung des Juniors, der noch nicht im Alter ist, um Grass, Brandt oder Glavinic zu goutieren, und damit zumindest im Falle von Grass auf einer Wellenlänge mit seinem ...
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