Auch Lula jetzt unter Anklage

Brasiliens Ex-Präsident der Korruption bezichtigt

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Brasília. Dem früheren brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva wird wegen Geldwäsche und Korruption der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft habe »ausreichende Indizien« vorgelegt, um ein Verfahren gegen den 70-Jährigen einzuleiten, gab Richter Sergio Moro am Dienstag bekannt. Der Politiker der Arbeiterpartei wies die Anschuldigungen zurück und bezeichnete sie als »eine Farce, eine große Lüge«.

In dem Fall geht es um ein Korruptionsnetzwerk rund um den staatlichen Ölkonzern Petrobras. Die Staatsanwaltschaft wirft Lula vor, in seiner Amtszeit als Präsident bis 2010 der »Oberbefehlshaber« dieses Netzwerks gewesen zu sein. Vorige Woche hatte sie ihre Indizien dem Gericht vorgelegt, das die Klage nun zuließ.

In den Skandal sind zahlreiche Geschäftsleute und Politiker verwickelt. Lula ist der ranghöchste von ihnen, der sich vor der Justiz verantworten muss. Von 2004 bis 2014 soll Petrobras zu überteuerten Bedingungen Aufträge an Baukonzerne und andere Firmen vergeben haben, diese wiederum zahlten Bestechungsgelder an Parteien und Politiker.

Die Staatsanwalt wirft dem früheren Gewerkschaftsführer Lula konkret vor, Bestechungsgelder und Vergünstigungen im Wert von umgerechnet rund 900 000 Euro angenommen zu haben, unter anderem in Form einer Strandwohnung. AFP/nd Kommentar Seite 4

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