Tötet Dorie nicht
Disney-Film ist Bedrohung für Palettendoktorfisch
Hamburg. Der Disney-Film »Findet Dorie« könnte möglicherweise dramatische Folgen haben. Der Grund: Seit dem Filmstart in den USA ist die Nachfrage nach dem Palettendoktorfisch, der Vorlage für die Filmfigur Dorie ist, spürbar gestiegen, wie die Wochenzeitung »Die Zeit« berichtet. Die Umweltstiftung WWF warnt vor dem Kauf der Fische. »Marine Zierfische sind kein Kinderspielzeug«, so Meeresschutzexperte Philipp Kanstinger. »Gerade Palettendoktorfische wie Dorie sind nicht pflegeleicht, sie brauchen viel Platz und Erfahrung.«
Um beliebte Zierfische leichter fangen zu können, werden sie verbotenerweise oft mit Cyanid betäubt, berichtete die Umweltorganisation. Das vergifte andere Rifforganismen wie Korallen. Die mit Cyanid gefangenen Fische seien oft so geschwächt, dass ein Großteil den anschließenden Transport nicht überlebe.
Beim Palettendoktorfisch ist die Vermehrung in Gefangenschaft besonders schwer: »Bis vor Kurzem dachte ich, es sei vollkommen unmöglich, Doktorfische nachzuzüchten«, erklärt Aquaristik-Experte Andreas Kunzmann vom Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie. Doch im Juli berichteten Züchter aus Florida, dass dies geklappt habe. Bis solche Nachzuchten aber im Handel verkauft würden, vergingen noch Jahre.
In dem Film »Findet Dorie« geht es um den unter Gedächtnisschwund leidenden Paletten-Doktorfisch Dorie, der versucht, seine Familie wiederzufinden. Vorgänger des Films ist der Streifen »Findet Nemo« (2003). Dieser hatte eine starke Nachfrage nach Clownfischen ausgelöst, denen Nemo nachempfunden ist. Der Film »Findet Dorie« kommt Ende nächster Woche in die deutschen Kinos. dpa/nd
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