Verglühte Geschichte

Helmut Schmidts Aschenbecher ist zurück

  • Christoph Driessen, Bonn
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Zigaretten, Pfeife, Schnupftabakdose und ein sehr großer Aschenbecher - das war offenbar alles, was Helmut Schmidt zum Regieren brauchte. Jedenfalls suggeriert das sein Schreibtisch im ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn, der bis auf diese Rauchutensilien weitgehend leer ist. Der Aschenbecher stammt noch aus den Jahren der Kanzlerschaft, aber die Zigarettenpackung - das zeigt schon der Aufdruck »Rauchen kann tödlich sein« - ist kein Original. Verglühte Geschichte.

Nach seinem Sturz durch ein konstruktives Misstrauensvotum von Helmut Kohl 1982 hatte Schmidt den Aschenbecher samt großer Teile der Zimmereinrichtung mitgenommen. Zunächst in sein Bonner Büro, dann nach Berlin. Er erklärte sich jedoch bereit, den Aschenbecher und alles andere in Bonn ausstellen zu lassen, wenn es nicht mehr gebraucht werden würde.

So konnten das Bundesentwicklungsministerium - das seit 2005 das frühere Kanzleramt nutzt - und das Bonner Haus der Geschichte Sc...


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