Wutentladung an Bagdads Grüner Zone
Selbstbedienungsstaat Irak - nicht nur die Gefolgsleute des schiitischen Predigers Sadr fordern Veränderungen
Schon kurz nach sieben Uhr morgens haben sich die ersten Demonstranten auf einer der Zufahrtsstraßen zur Grünen Zone im Zentrum von Bagdad versammelt. Die Sonne ist gerade aufgegangen; die Temperatur unter dem von Wüstensand und Smog verhangenen blauen Himmel ist noch einigermaßen erträglich. Nur wenige Stunden später wird es in der Stadt wieder weit über 40 Grad heiß werden, das Atmen schwer fallen.
Es sei ein außergewöhnlich heißer Sommer, sagen die Meteorologen. Es sei ein Sommer, der alles noch viel schlimmer mache, sagen Analysten: «In einem Land wie Irak hängen Wetter und Politik eng zusammen», sagt der Politikwissenschaftler Saad Tawfik von der Universität Bagdad: «Wenn es sehr heiß oder sehr kalt ist, dann verstärkt das Probleme und damit auch den Ärger.»
Gut 100 Männer und Frauen sind schon zusammen gekommen; es wird ein Ende der Korruption, der häufigen Stromausfälle, der Gewalt herbeigebrüllt. Die Menge drängt in Richtung des...
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