Jobbik jubelt: Der Zaun funktioniert

Ungarns Regierungschef pflegt vor der Volksabstimmung über Aufnahmequoten das Feindbild Flüchtling

  • Thomas Roser, Asotthalom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein lauer Wind streicht über die Felder und Obstplantagen von Asotthalom. Doch seinem lange wichtigsten Revier in der südungarischen Landgemeinde kann sich Feldwächter Zoltan Saringer nur noch bis auf 50 Meter nähern. Der Landstreifen vor der Grenze zu Serbien stehe nun unter Hoheit der Polizei, sagt der Mann im grünen Tarnanzug - und weist auf den sich über die Böschung ziehenden Stacheldrahtzaun. Im Juli seien in Asotthalom die letzten drei Flüchtlinge aufgegriffen und danach keine mehr gesichtet worden: »Migranten gibt es hier keine mehr. Ich fahre nur noch Journalisten an die Grenze.«

Lächelnd weist Bürgermeister Laszlo Toroczkai auf den Berg ausländischer Zeitschriften auf seinem Schreibtisch: »Die ganze Welt schreibt über uns.« Im letzten Jahr seien noch »Horden« von Tausenden Menschen am Tag ungehindert über das Territorium seiner Gemeinde mit ihren 4000 Einwohnern gezogen, erzählt der 38-jährige Vizechef der rechtsextremen Jobbi...


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