Zschäpe spricht, ohne etwas zu sagen
NSU-Prozess: Hauptangeklagte verliest kurze Erklärung
München. Nach dreieinhalb Jahren des Schweigens hat die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe im Münchner NSU-Prozess zum ersten Mal persönlich das Wort ergriffen. Sie bedauere ihr »Fehlverhalten« und verurteile, was ihre Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt den Opfern »angetan haben«, sagte sie am Donnerstag in einer kurzen Erklärung vor dem Münchner Oberlandesgericht. Zudem distanzierte sich die Hauptangeklagte von »nationalistischem Gedankengut«. In der kurzen Erklärung, die sie von einem Blatt Papier ablas, räumte Zschäpe ein, sich früher »durchaus mit Teilen des nationalistischen Gedankenguts« identifiziert zu haben. Dies sei heute jedoch nicht mehr so. »Heute beurteile ich Menschen nicht nach Herkunft und politischer Einstellung, sondern nach Benehmen.« Die Erklärung dauerte etwa eine Minute.
Fragen der NSU-Opfer und von deren Anwälten will Zschäpe aber immer noch nicht beantworten, auch nicht schriftlich. Das bekräftigte ein Anwalt Zschäpes. dpa/nd
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