Wie Europa sich den Islam baute

250 Jahre lang entwarfen Christen die Moscheen für Muslime - nach ihren eigenen Vorstellungen. Von Alexander Isele

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: ca. 11.5 Min.

Jeden Freitag ergibt sich in Potsdam vor einer ehemaligen Wäscherei ein seltsames Bild. Teils mehrere hundert Muslime versammeln sich vor dem Gebäude, um gemeinsam zu beten. Die 100 Quadratmeter im Erdgeschoss eines Wohnblocks, auf denen die einzige Moschee der Stadt untergebracht ist, reichen nicht aus, um allen Gläubigen Platz zu bieten. Der verantwortliche Verein der Muslime in Potsdam legt deshalb zwei Meter breite Teppiche auf dem Gehweg aus. Bei geöffneten Fenstern und per Lautsprecher nach draußen übertragen können so alle anwesenden Gläubigen für eine halbe Stunde gemeinsam beten. Seit einem Jahr schon sucht die Gemeinde mit Hilfe der Stadt nach neuen Räumlichkeiten - bisher erfolglos.

Dass der Bedarf an adäquaten Gotteshäusern groß ist, zeigt das Beispiel Potsdam. Neben den Kopftüchern sind Moscheen die sichtbarsten Symbole des Islams in Deutschland und in Europa. Und genau wie beim Kopftuch wird um sie erbittert gestritt...


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