Prozess gegen Pegida-Chef Bachmann wird neu aufgerollt

43-Jähriger hatte Flüchtlinge als »Gelumpe«, »Dreckspack« und »Viehzeug« beschimpft

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Der Prozess gegen den Pegida-Chef Lutz Bachmann wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung wird im November neu aufgerollt. In dem Berufungsverfahren am Landgericht Dresden wird es eine vollständige Beweisaufnahme mit Zeugenanhörungen geben, wie ein Sprecher des Gerichts am Dienstag mitteilte. Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft hatten nach der Verurteilung Bachmanns im Mai dieses Jahres Rechtsmittel eingelegt. Der Berufungsprozess ist zunächst für den 23. und 30. November angesetzt.

Bachmann war vor dem Amtsgericht in Dresden zu einer Geldstrafe von 9600 Euro verurteilt worden, was 120 Tagessätzen von je 80 Euro entsprach. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 43-Jährige 2014 im sozialen Netzwerk Facebook Flüchtlinge als »Gelumpe«, »Dreckspack« und »Viehzeug« beschimpft hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Monate Freiheitsstrafe gefordert, die Verteidigung wollte einen Freispruch.

Der Mitbegründer des rassistischen Pegida-Bündnisses ist bereits wegen anderer Delikte wie Diebstahl und Drogenhandel vorbestraft. Eine letzte Bewährungsstrafe war im Oktober 2015 ausgelaufen. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.