Opulenter Bilderbogen

Im Kino: »Meine Zeit mit Cézanne« von Danièle Thompson

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Es gibt merkwürdige Zufälle, an die man nicht glaubte, wenn sie nicht unstrittige Tatsachen wären. Dass zwei Männer von Weltgeltung, der Schriftsteller Émile Zola und der Maler Paul Cézanne gemeinsam im Provinznest Aix-en-Provence aufwuchsen und intime Freunde waren, ist so ein Zufall.

Was wird aus der Jugendfreundschaft, wenn sich zwei - auf je eigene Weise - aufmachen, mit ihren Werken die Welt zu erobern? Das ist ein echtes Thema, und Danièle Thompson hat diese Beziehung von Zola und Cézanne in den Mittelpunkt ihres Films »Meine Zeit mit Cézanne« (der Originaltitel lautet: »Cézanne et moi«) gestellt. Aber wer ist hier Ich? Natürlich Zola! Er wird zum Kronzeugen über Cézanne, steht über ihm - und das scheint allerdings bedenklich.

Für Cézanne war die Kindheit die einzig glückliche Zeit seines Lebens. Die Erinnerung an gemeinsames unbeschwertes Nacktbaden - die Kamera geht bei diesen Erinnerungsbildern allerdings auf verschämte Distan...


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