Seniorin erhält Strafbefehl weil sie rechte Parole übersprühte

Aktivistin Mensah-Schramm will nach Verurteilung wegen Sachbeschädigung in Berufung gehen / Bündnis »Berlin Nazifrei« bietet Unterstützung an

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ob ein Hakenkreuz an der Hauswand oder ein NPD-Aufkleber an der Laterne: Die 70-jährige Irmela Mensah-Schramm ist zur Stelle und entfernt die Nazipropaganda. 40 Stunden die Woche, in Berlin und auch bundesweit, ist sie dafür auf der Straße. Mal wird gekratzt, mal geschrubbt – und wenn alles nichts hilft, auch übermalt. Die Ausrüstung: Stoffbeutel mit Nagellackentferner, Schaber und Spraydose.

Die Rentnerin leistet ihr Engagement seit fast 30 Jahren – und wurde dafür bereits mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Die Bundesverdienstmedaille, der Göttinger Friedenspreis oder das »Band für Mut und Verständigung« des Senats sind darunter zu finden. Eine Liste mit neun Auszeichnungen von 1994 bis 2015 hatte die auch als »Politputzerin« bekannte Aktivistin nun ungläubig einem Richter übergeben.

Am Mittwoch saß die frühere Erzieherin und Heilpädagogin wegen »Sachbeschädigung« vor dem Berliner Kammergericht. Im Mai hatte Mensah-Sch...


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