Das Gespenst eines zweiten Felfe
Eine halbherzige Arbeit über die halbherzige »Selbstreinigung« des BND vor 50 Jahren. Von Erich Schmidt-Eenboom
Mit dem umfangreichen Werk »Sicherheitsrisiko NS-Belastung. Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er Jahren« liegt nun der vierte Band der auf 13 Bände angelegten Schriftenreihe der »Unabhängigen Historikerkommission« (UHK) des BND vor, verfasst als Dissertation an der Universität Marburg.
Sabrina Nowack untersucht die Genese, personelle Besetzung, Arbeitsweise und Auswirkung der Org 85, einer von BND-Präsident Reinhard Gehlen im Herbst 1963 eingesetzten und zweieinhalb Jahre tätigen Arbeitsgruppe. Sie hatte den Auftrag, nach der Enttarnung des ehemaligen SS-Offiziers Heinz Felfe im November 1961 als Agent des KGB mindestens 157 Männer des hauptamtlichen BND-Personals auf ihre NS-Belastung und das damit verbundene Risiko einer »Feindsteuerung« hin zu überprüfen. Für 61 Kriegsverbrecher bedeutete dies die zumeist mit Abfindungen verbundene Kündigung.
Die in einer Dissertation pflichtgemäße Übersicht über ...
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