Merkels Leidenschaft
Bildungspolitik im Schlepptau von Flucht und Zuwanderung
Jürgen Kaube, Herausgeber der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (FAZ) und deren Feuilleton-Chef, rechnete jüngst mit Angela Merkel ab. Die Bundeskanzlerin lasse jede ihrer Entscheidungen als sachlich zwingend erscheinen und versammle dabei Freunde aus jenem Lager um sich, die ansonsten zu ihren schärfsten Kritikern gehören: Linksliberale, Sozialdemokraten, Sozialisten. Die gleichen Journalisten, die noch vor kurzem empörte Essays darüber geschrieben hätten, wie sehr Merkel in den vergangenen elf Jahren das Land entpolitisiert habe, lobten jetzt ihre Flüchtlingspolitik. Dieselbe Regierung, die noch vor Jahresfrist wegen ihrer Griechenland-Politik als neoliberal und technokratisch beschimpft worden sei, werde jetzt als »fast schon alternativlos« bezeichnet. Man wisse nicht mehr, wofür Merkel wirklich stehe. Die Kanzlerin präsentiere sich als »Personifikation von Sachlichkeit«.
Der Soziologe Max Weber hätte an Angela Merkel dagegen w...
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