Staat im Ausverkauf
Die fortschreitende Privatisierung von Infrastruktur und Daseinsvorsorge kommt die Bürger teuer zu stehen
Fahrpreiserhöhungen, Bahnhofsschließungen, Lok- und Oberleitungsschäden, Weichen- und Signalstörungen, »Verzögerungen im Betriebsablauf« - immer wieder gerät die Deutsche Bahn auf das Abstellgleis. Als internationaler Mobilitäts- und Logistikdienstleister konzentriert sich das »Unternehmen Zukunft« (Eigenwerbung) längst auf Frachttransporte zwischen Dallas, Delhi und Den Haag statt auf die Beförderung von Fahrgästen zwischen Delmenhorst, Dinslaken und Düren. Beinahe zwei Drittel seines Umsatzes erzielt der einst größte Arbeitgeber der Bundesrepublik inzwischen mit bahnfremden Dienstleistungen. Dabei vernachlässigt der Global Player den inländischen Schienenverkehr und setzt stattdessen auf profitable Fluggesellschaften (Bax Global), LKW-Speditionen (Stinnes), Fuhrparks (Bundeswehr) oder den Ausbau des Schienennetzes in Indien und Saudi-Arabien. Seit der Ära Mehdorn, dessen Schreibtisch Bulle und Bär als Symbole für die Börse zierten, g...
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