Megastadt für Pleitestaat

Ägyptens Machthaber planen ein riesiges Infrastrukturprojekt und Jobprogramm

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wenn es ein Nirgendwo gibt, dann hier: steinige Wüste, soweit das Auge blickt. Doch geht es nach der ägyptischen Regierung, dann soll hier, 45 Kilometer von Kairo entfernt und nahe am Suezkanal, künftig »Weltpolitik« gemacht werden, wie es Wohnungsbauminister Mustafa Madbuly ausdrückt. Eine neue Hauptstadt der Superlative möchte die Regierung in nur sieben Jahren errichten: Fünf Millionen Menschen sollen in der noch namenlosen Stadt von der Größe Singapurs leben. Der Flughafen soll größer als London-Heathrow werden, das höchste Gebäude höher als der Eiffelturm. Dazwischen viele Parks und Bäume. Grün ist das Stichwort: Ressourcenschonend und smart soll Kairo 2.0 werden, so Mohsen Salah el Din, Chef der staatlichen Baufirma El Mokawlun el Arab.

Auf gut 40 Milliarden Euro schätzt die Regierung die Baukosten - Geld, das Ägypten nicht hat. Die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Auf Druck des Internationalen Wäh...


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