Verwaltung modernisieren

Martin Kröger über große Aufgaben eines künftigen Senats

  • Lesedauer: 2 Min.

Wie die künftigen Ressortzuschnitte unter einer möglichen rot-rot-grünen Senatskoalition ausfallen werden, darüber gibt es derzeit einige Spekulationen. Aus den jetzt eingerichteten 13 Unterarbeitsgruppen bei den Koalitionsverhandlungen lässt sich jedenfalls nicht ohne Weiteres ableiten, wie sich Rot-Rot-Grün aufstellen will. Doch wer auch immer Senatorin oder Senator für welches Fachgebiet werden wird. Fest steht: Es gibt große Querschnittsthemen wie die Integration beispielsweise, die eine neue Senatsregierung nur gemeinsam stemmen kann - über alle Fachressortgrenzen hinaus.

Zu den großen Vorhaben zählt sicherlich auch die Modernisierung des Öffentlichen Dienstes. Eine Herkulesaufgabe, der sich der neue Senat unbedingt stellen muss, wenn er Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern zurückgewinnen will. Mit ein paar Namensänderungen und einem Fingerschnippen wird es dabei nicht getan sein. Zwar klingt Willkommensbehörde natürlich besser als der antiquierte Begriff der Ausländerbehörde. Aber bei allen Problemen und Vorwürfen wie etwa den nächtlichen Wartezeiten für die Betroffenen, muss auch gesehen werden, dass das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO), zu der die Ausländerbehörde zählt, in den vergangenen Jahren bereits stark verändert wurde. Denn anders als bei den Jugendämtern, wo erst seit einem Jahr digitalisiert wird, gibt es in vielen Behörden noch Zettelwirtschaft und Hängeordnersysteme. Im LABO wird dagegen seit längerem moderne Software benutzt.

Zu einer grundlegenden Reform des Verwaltungsapparates zählen also nicht nur neue Behördennamen, sondern auch ein Personalbedarfs- und -entwicklungskonzept sowie eine zeitgemäße Ausstattung. Neben mehr Personal bedarf es eben auch guter Arbeitsbedingungen. Das müsste sich auch in der Verwaltungsspitze abbilden: Neben einem Personalstaatssekretär bräuchte es eben auch einen IT-Staatssekretär, der die Abläufe in Ordnung bringt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!