Gefangen im Hartz-System

Betroffene sind immer länger ohne Job

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Berlin. Die Arbeitslosigkeit von Hartz-IV-Empfängern dauert immer länger. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor. Demnach war ein Hartz-IV-Betroffener 2015 im Durchschnitt seit 619 Tagen, also mehr als 20 Monate, arbeitslos. Im Jahr 2011 waren es noch 555 Tage. Trotz guter Konjunktur ist die Verweildauer im Hartz-IV-System damit binnen vier Jahren um 11,5 Prozent gestiegen. Laut einem Bericht der Funke Mediengruppe, die darüber zuerst berichtet hatte, hält der negative Trend an: Im September 2016 waren Hartz-IV-Empfänger im Durchschnitt seit 635 Tagen arbeitslos, also mehr als 21 Monate.

Die Arbeitsmarktexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, sagte, dass die Dauer der Erwerbslosigkeit im Hartz-IV-System steige, sei »ein blamables Ergebnis für die Bundesregierung und leider logische Konsequenz des arbeitsmarktpolitischen Stillstands«. Seit 2010 seien die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit drastisch gekürzt worden. »Wir brauchen endlich einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor«, forderte die Oppositionspolitikerin. epd/nd

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