Bruchlandung in Cochstedt

Insolventer Provinzflughafen in Sachsen-Anhalt verliert Personal und Betriebsgenehmigung

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Immerhin: Für bissige politische Bonmots ist Cochstedt noch gut. Als die AfD vor Wochen im Landtag Sachsen-Anhalts gegen eine Gesichtsverschleierung bei muslimischen Frauen polemisierte, erwiderte der SPD-Politiker Rüdiger Erben, ein Burkaverbot ändere in dem Bundesland »die Realität genau so wenig, wie es ein Nachtflugverbot für den Flughafen Cochstedt tun könnte«. Es trägt, gab er damit zu verstehen, bislang niemand Burka im Land. Und nachts geflogen in Cochstedt wird auch nicht.

Genau genommen, hebt auf dem Provinzlandeplatz 40 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt überhaupt kein Flugzeug mehr ab. Es gibt auch keinen mehr, der es abfertigen könnte. Die 50 Beschäftigten am Flughafen sind seit Anfang Oktober »freigestellt«, wie es heißt. Angeordnet hat den Schritt ein Insolvenzverwalter - er hat in Cochstedt den Hut auf, seit im August ein reguläres Insolvenzverfahren für den Flughafen eröffnet wurde. Kurz darauf verlor dieser zu ...


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