Etatentwurf hochriskant
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Landesrechnungshof hat den Entwurf der schwarz-rot-grünen Koalition für den Doppelhaushalt als hochriskant kritisiert. Der aktuelle Entwurf sei wegen der eingebauten Risiken ein Rückschritt, sagte Rechnungshofpräsident Kay Barthel in Magdeburg. Bei guten Steuereinnahmen sowohl eine globale Minderausgabe einzuplanen, die Steuern höher zu schätzen und nahe an die strukturelle Defizitgrenze zu gehen, sei der Gesamtsituation nicht angemessen. Finanzminister André Schröder wies die Kritik zurück. Die Landesregierung habe zu Beginn der Legislaturperiode bewusst keinen Sparhaushalt vorgelegt, sondern einen Gestaltungshaushalt, sagte der CDU-Politiker. Kritikwürdig ist aus Sicht von Rechnungshofpräsident Barthel vor allem die globale Minderausgabe. Sie sei verfassungsrechtlich umstritten, weil sie das Parlament ein Stück weit vom Budgetrecht entmachte. Denn wo die Ressorts die geplanten 160 Millionen Euro 2017 einsparten, liege dann nicht mehr in der Hand des Landtags. »Es könnte auch an Projekten gespart werden, die dem Landtag wichtig waren«, sagte Barthel. Zudem sei bei den gleichzeitig eingesetzten Kniffen der höheren Steuerschätzung und dem Eingriff in die Steuerschwankungsreserve die Luft für Einsparungen schon von vorn herein sehr dünn. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.