»IS-System in Mossul ist perfide«
Die Berichte der Flüchtenden werfen ein Schlaglicht auf die Strukturen der Gewalt
Am Freitag morgen hat sich vor einem Gebäude des Innenministeriums in Bagdad eine Gruppe von gut 100 Menschen versammelt. Ganz vorne nimmt ein Verwaltungsangestellter die Namen auf; in kleinen Gruppen werde man die Leute in die heute eigentlich geschlossene Behörde vorlassen. Was man mit den Menschen anfangen soll, das wissen weder er, noch die Sprecher der irakischen Regierung: Die Wartenden haben sich im Laufe der vergangenen Tage aus Mossul nach Bagdad durchgeschlagen, teilweise weil sie hier Familie haben. Teils sind sie aber auch einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes gegangen: »Von der Offensive haben wir in Mossul nichts mitbekommen«, sagt Abdullah, ein Mittdreißiger, »aber der Islamische Staat ist in den vergangenen Tagen immer brutaler geworden. Raus, einfach nur weg, das war unser Plan.«
Die Berichte der Flüchtenden, die Bagdad oder die Lager des UNO-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR im Norden des Landes erreichen, lassen ...
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