Wahlkampf mit acht Holzspeeren

Niedersachsens Paläon-Museum erweist sich als Fass ohne Boden - wie vorhergesagt

Ein paar alte Knochen, die dem Apostel Petrus gehören könnten, begeisterten Kaiser Konstantin im Jahre 324 so sehr, dass er eigens zur Ehre der Skelettreste den ersten Petersdom bauen ließ. Ähnlich enthusiasmiert mögen niedersächsische Politiker gewesen sein, als zwischen 1994 und 1998 im Südosten des Landes acht 270 000 Jahre alte Holzspeere gefunden wurden. Denn so wie Konstantin eine schon bestehende Kirche nicht heilig genug erschien für die fragwürdigen Gebeine, so war auch den Entscheidungsträgern in Hannover ein vorhandenes Museum zu popelig für die hölzernen Jagdwaffen. Und so billigte die damalige CDU/FDP-Regierungskoalition, dass eigens für jene Spieße ein Museum namens »Paläon« gebaut wurde - für 15 Millionen Euro aus dem Steuersäckel.

Eröffnet wurde der futuristisch anmutende Komplex bei Schöningen im Kreis Helmstedt feierlich im Landtagswahljahr 2013. Doch nun, drei Jahre später, soll weiteres Geld aus dem Steuersäckel flie...


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