Zwischen Männern und anderen Primaten
In Weimar macht Tobias Kratzer aus Rossinis »Italienerin in Algier« ein Affentheater
Dass sich die Herren der Schöpfung manchmal wie die Affen-Männchen benehmen, demonstriert gerade eines ihrer Musterexemplare im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Um dieses Gehabe, das eher den Ordnungen in einem Affenrudel als selbstbestimmtem, zivilisiertem menschlichen Handeln folgt, geht es im Grunde auch in Gioachino Rossinis »Italienerin in Algier«. So sehen jedenfalls Regisseur Tobias Kratzer und sein Ausstatter Rainer Stellmaier das, was sich heutzutage aus der flotten komischen Oper aus dem Jahre 1813 an Bühnennektar saugen lässt. Also geben sie einfach ihrem Komödianten-Affen Zucker. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn das Personal in diesem Opern-Algier stammt geradewegs vom Planeten der Affen. Ein computerbestücktes modernes Labor haben sie und ein ziemliches Interesse an der Spezies Mensch. Wenn sich da zum Beispiel ein Italiener wie Lindoro hinverirrt, dann schnappen sie sich ihn. Und untersuchen ihn auf Her...
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