Die »Blätter« und ein vierter Weg

Der Notausgang aus Krise und Rechtsruck ist ein steiniger Pfad. Aber es gibt keinen anderen. Zum 60. Geburtstag einer wichtigen Zeitschrift

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Als was hat man diese Zeitschrift nicht schon alles bezeichnet. Als »eine Insel der Vernunft in einem Meer von Unsinn« sah der Theologe Karl Barth die »Blätter für deutsche und internationale Politik« in den 1950er Jahren. Als »bevorzugtes Medium der orthodoxen Linken in Westdeutschland« beschrieb sie der später zum Verfassungsschützer gewordene Historiker Udo Baron. Der CSU galt sie als »Zentralorgan der APO« der 1960er Jahre, andere glaubten, in den Heften eine Art »Logistik der Friedensbewegung« der 1970er und 1980er zu erkennen. Später, die »Blätter« hatten da schon ein paar Jahre die Wende von 1989 mit der Gründung eines eigenen, nun wirklich unabhängigen Verlags überstanden, riefen Intellektuelle dazu auf, die Zeitschrift zu unterstützen, weil sie »unentbehrlich für diese Republik« sei.

Das war damals noch die Bonner - es galt für die spätere Berliner gleichermaßen. Und es ist bis heute so, da die »Blätter« ihren 60. Geburts...


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