Was vom Gratis-Jubel übrig blieb

Anmerkungen zum zweiten SYRIZA-Parteitag, zu den Schwierigkeiten solidarischer Kritik - und zur deutschen Linken

Man hat sich ja leider schon ein bisschen daran gewöhnt: Viele deutsche Linke finden es gern total super, wenn sich irgendwo ein »historisches Fenster« öffnet. (Bei der deutschen Linken zu Hause reicht es ja meist nicht einmal zum politischen Durchlüften.) Jedenfalls wird erst Solidarität versprochen, was das Zeug hält. Wenn dann aber die Dinge etwas komplizierter, weniger Faust-Fahnen-Jubel-kompatibel werden - nun ja, dann rufen diese deutsche Linke halt »Verrat« - und wendet sich der nächsten Gelegenheit zu, die eigene Schwäche im Glanze anderer zu verstecken. Bis es auch dort schwierig wird. Und so fortan. Mal sehen, wen als nächstes dieses Schicksal ereignet. Die Kurden in Rojava? Die Wallonen haben es ja gerade schon erfahren.

Das SYRIZA-Verhältnis linker Kräfte hierzulande ist ein beschämendes Beispiel dafür. Wenn die Genossen in Athen mit deutschen Soli-Aufrufen die Schulden und den Sozialstaat hätten zahlen können, es wäre...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -