Pünktlicher als der Gevatter
Ich bin nach einer auswärtigen Urlaubswoche wieder im Lande und gehe, wie man so sagt, vor dem Aufstehen aus dem Haus, um in der Dämmerung zurückzukehren. Die liebe Arbeit. Am Abend knipse ich das Licht nicht an, denn so habe ich noch etwas von meinem Trip nach Wien, der etwas dunklen Metropole, in der der Tod ein größeres Thema als hier zu sein scheint. Ich las in den dortigen Zeitungen und Zeitschriften oft etwas über den gefürchteten Gevatter. Mal ging es um eine Sammelbilderbörse für Friedhofsblumen, dann um eine Statistik rund um den Strick, oder um ein Sargmuseum. Ich war wohl gar nicht richtig in Wien, weil ich es versäumte, den Zentralfriedhof zu besuchen.
Nun gut, mir war es auch so ruhig genug; schon im Nachtzug, der um 19 Uhr aus dem Berliner Hauptbahnhof rollte. In meiner Kabine waren zwei Wiener, die sofort ihr Bettchen m...
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