Lebensgefährliche Versäumnisse
Tom Strohschneider über den Fall NSU, der ein Fall Bundesrepublik ist - und die andauernde Bewässerung des Nährbodens für Rechtsterrorismus
Als sich vor fünf Jahren die rechtsterroristische Mörderbande NSU selbst enttarnte, waren das Entsetzen groß und die Versprechen schnell ausgesprochen, alles zu tun, um die Taten aufzuklären, die Helfershelfer aufzudecken, die Hintermänner zu benennen – und natürlich: die Konsequenzen zu ziehen.
Fünf Jahre, zahllose Prozesstage und mehrere Untersuchungsausschüsse später hat man viel über den NSU gehört, über zerschredderte Akten, die V-Leute des Inlandsgeheimdienstes, das Mitwissen der Sicherheitsbehörden – und man ist heute auch nicht viel schlauer.
Es soll hier gar nicht bestritten werden, dass viele engagiert bemüht waren und sind, Licht ins Dunkel aus NSU und staatlicher Verstrickung zu bringen. Doch in dem immer noch stetig wachsenden Wust aus neuen Enthüllungen, seltsamen Zufällen und merkwürdigen Wendungen ist es eher schwieriger geworden, etwas zu finden, was das Bedürfnis nach echter Aufklärung erfüllt.
Damit is...
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