Der Märchenkönig und der rote Stadtkommandant
Während die CSU ein Königsdenkmal will, hat der Revolutionär Rudolf Egelhofer jetzt ein Grabmal
Es ist ein leichter Sprühregen, der an diesem Samstagvormittag über die Gräber des Münchner Nordfriedhofes an der Ungererstraße niedergeht. Zwischen den vielen Laubbäumen, deren Blätter sich jetzt im Herbst verfärben, sind auch etliche Personen der Zeitgeschichte bestattet. Der Physiker und Philosoph Ernst Mach (1838 - 1916) zum Beispiel, sein Name steht für das Maß der Schallgeschwindigkeit. Oder Oswald Spengler (1880 - 1936). Der Geschichtsphilosoph ist bekannt für sein Buch »Der Untergang des Abendlandes«, gelegentlich treffen sich Rechtsextreme an seinem Grab.
Und da ist dann noch das freie Rasenstück in der Sektion 105, Reihe 5. Hier, in dem aufgelassenen Grab Nr. 6, liegt Rudolf Egelhofer (1896 - 1919). Arbeitersohn, Matrose, schließlich für ein paar Tage Stadtkommandant und Anführer der »Roten Armee« während der Münchner Räterepublik. Nach dem Einmarsch der »Weißen Truppen« Anfang Mai wird der 23-Jährige gefangen genommen u...
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