Gesichter der Tragödie

Wie kamen Sie auf die Idee, Holocaust-Überlebende zu porträtieren?
Das Thema hat mich schon während meiner Jugend beschäftigt. Ich hatte damals die Gelegenheit, nach Ausschwitz zu fahren - und war sehr bewegt. Ich fragte mich dort zum ersten Mal ernsthaft: Warum ist das eigentlich passiert? Später, als ich anfing, als Künstler zu arbeiten, entschied ich mich, das zu thematisieren. Die Idee ist also über die Jahre entstanden. Vor zwei Jahren bekam ich die Chance, sie auf diese Art umzusetzen.

Wie haben Sie nach den Protagonisten gesucht?
Am Anfang stand ich ziemlich alleine da. In Mannheim gab es aber auch ein Konzentrationslager, wo sich überwiegend Zwangsarbeiter befanden. So fand ich meine ersten Protagonisten, wodurch ich auch das visuelle Konzept erstellen konnte. Mit diesen Porträts habe ich mich dann an die Institutionen gewandt, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Bald wurden mir viele Türen geöffnet, obwohl es auc...