Nicht mal die Qual der Wahl
Die Führungsmacht der westlichen Demokratien hindert Minderheiten daran, ihr Wahlrecht auszuüben
Vor die Stimmabgabe hat der US-Gesetzgeber eine Hürde gesetzt. Jeder Wähler muss sich bei einer Behörde anmelden, ehe er sein Stimmrecht ausüben kann. Erforderlich ist dieses Verfahren, weil im Land bis heute keine Melde- und Ausweispflicht besteht. Zur Registrierung werden verschiedene Dokumente anerkannt - Ausweis oder Bankkonto, Führer- oder Waffenschein. Da sich mancher diese Papiere finanziell nicht leisten kann, entsteht hier ein erstes Wahlhindernis. In anderen Fällen, vor allem bei Afroamerikanern oder Latinos, die im Alltag vielerlei Diskriminierung erleben, ist das Vertrauen in Vater Staat so tief gesunken, dass sie auf ihr Wahlrecht verzichten. Auch Jugendliche entscheiden sich oft so. Enttäuscht von geringen Chancen oder Studiengebühren, die ganze Familien an den Bettelstab bringen können, sehen sie keinen Sinn in der Registrierung.
Hinzukommt, dass längst nicht jeder Wähler willkommen ist. Zwar betont das...
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