Die unendliche Blockade der USA

Wer auch immer gewinnt, echte Gestaltungsmacht bleiben Hillary Clinton und Donald Trump wohl verwehrt

  • Oliver Kern, Columbus
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Egal, was in den vergangenen 15 Monaten so geschrieben wurde, an diesem Dienstag wählen die US-Bürger nicht ihren neuen Präsidenten. Sie wählen genau 538 Männer und Frauen, die ein paar Wochen später endgültig das neue Staatsoberhaupt bestimmen werden. Darauf hinzuweisen, mag kleinlich sein, aber irgendwie doch wichtig. Wäre die Präsidentschaftswahl eine Direktabstimmung, hätte im Jahr 2000 nicht George W. Bush gewonnen, sondern Al Gore. Die meisten Stimmen hatte Gore, die meisten Wahlmänner aber Bush.

Jedem der 50 Bundesstaaten werden je nach Einwohnerzahl solche Wahlmänner zugeteilt. Wer den Staat gewinnt, egal mit welchem Vorsprung, gewinnt all seine Wahlmänner. Es ist ein System, das jedem Bundesstaat einen Teil der Entscheidungsmacht sichern sollte, doch im Grunde bewirkt es längst das Gegenteil. Denn Hillary Clinton und Donald Trump waren fast ausschließlich in »Swing States« unterwegs, jenen Staaten, in denen es knapp wird....


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -