Neue Runde im CSU-Machtgerangel
München. Kurz nach dem CSU-Parteitag hat Parteichef Horst Seehofer seine Angriffe auf Finanzminister Markus Söder deutlich verschärft. Bei einem Treffen der Vorstände der Bundestags- und der Landtags-CSU am Montag in Berlin habe Seehofer Söder ruhig, aber massiv kritisiert. Das verlautete anschließend aus CSU-Kreisen. »Es ist richtig aus ihm herausgebrochen«, berichtete ein Teilnehmer. Söder selbst war bei der Sitzung nicht anwesend. Anlass war demnach ein Appell von Ex-CSU-Chef Erwin Huber, Kritik an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einzustellen. Huber verwies dabei auf ein Interview Söders vom Montag. Darin hatte dieser Parteifreunde gerügt, die Merkel bereits Unterstützung im Fall einer erneuten Kanzlerkandidatur signalisiert hatten. Daraufhin habe Seehofer in der Sitzung erklärt, Eigennutz dürfe nicht vor dem Gemeinwohl gehen, und derartige »Privatstrategien« müssten aufhören. Laut »SZ« sagte Seehofer zudem, offensichtlich mit Blick auf seinen Finanzminister: »Wer jeden Tag einen Förderbescheid überreicht, ist noch lange kein Stratege.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.