Asyl für Teile des Altars aus Pergamon
Während der noch Jahre dauernden Sanierung des Pergamonmuseums in Berlin sollen Teile des weltberühmten griechischen Altars in einem privat finanzierten Ausweichquartier gezeigt werden. Der Präsident der für das Museum verantwortlichen Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, stellte das schon lange geplante Projekt am Mittwoch vor.
Damit bleibe das Thema Pergamon für die Besucher erfahrbar, sagte Parzinger. Angesichts der jetzt bekannt gewordenen Verlängerung der Sanierungszeit bis 2023 sei der temporäre Ausstellungsbau sinnvoller denn je.
Die Stuttgarter Wolff Gruppe will das Haus in Leichtbauweise für 17 Millionen Euro auf eigene Kosten errichten und das Geld durch Eintritte wieder hereinbekommen. Das Grundstück direkt gegenüber der Museumsinsel stellt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben kostenlos zur Verfügung.
In dem markanten Gebäude - anthrazit mit einem wuchtigen mattgoldenen Rundturm - soll von Ostern 2018 an das kleinere Originalfries (Telephos-Fries) aus dem angestammten Altarsaal zu sehen sein. Der monumentale Altar selbst, eine Rekonstruktion mit dem originalen Gigantenfries, kann nach Angaben der Preußenstiftung nicht ausgebaut werden. Er ist seit 2014 eingehaust.
Eine neu gestaltete 3D-Visualisierung, ein Modell und Skulpturen sollen in dem temporären Ausstellungshaus die Erinnerung wachhalten. Herzstück wird ein riesiges Rundpanorama der antiken Metropole, das sich bei einer ersten Ausstellung 2011/12 als Publikumsmagnet erwiesen hatte. Der Künstler Yadegar Asisi will sein Modell dafür nochmals überarbeiten.
Der Eintritt in das neue Haus soll zusammen mit dem Ticket für den noch geöffneten Südflügel des Museums 19 Euro kosten, ermäßigt 9,50 Euro. Der Pergamonaltar gilt vielen Forschern als achtes Weltwunder der Antike.
Das Pergamonmuseum ist Teil des Weltkulturerbe-Ensembles auf der Berliner Museumsinsel. Es beherbergt neben dem monumentalen Pergamonaltar aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. aus der kleinasiatischen Stadt Pergamon auch Teile der Antikensammlung sowie das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. epd/nd
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