Sach-Walter Steinmeier: Not my President
Roberto J. De Lapuente wünscht sich einen aufgeklärten, progressiven, mitmenschlichen Bundespräsidenten und keinen gescheiterten Sozialdemokraten
Der Bundespräsident tritt ab; ein neuer Bundespräsident kommt. Nur wer das sein soll, das weiß man noch nicht so genau. Namen wurden genannt. Die Sozialdemokraten sähen jetzt gerne ihre Geheimwaffe im höchsten Amt des Landes. Obgleich gescheiterter Kanzlerkandidat und Schreiber von Strategiepapieren zur Agenda 2010, gilt er in seiner Partei als der höchste zu nennende Name, als seriöse Nummer schlechthin. Ja, man nimmt ihn als größten noch lebende Sozialdemokraten wahr und haucht seinen Namen ehrfurchtsvoll. Das zeigt nur, in welcher Parallelgesellschaft die Entscheider der SPD mittlerweile leben. Der Mann ist mitnichten die personifizierte sozialdemokratische Werteskala, er ist viel mehr Ausdruck der parteilichen Blässe.
Er ist ein Apparatschik, der aus dem Äther sozialdemokratischen Postengeschachers hervorkroch und der im Schröderianismus ansetzte, ans Licht der Öffentlichkeit zu treten. Von Anbeginn seiner öffentlichen Präsenz...
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