Keine Krisen an der Uni

Neue Studie bemängelt theoretische Monokultur in den Wirtschaftswissenschaften

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wie begossene Pudel standen sie vor knapp zehn Jahren da. Kaum ein Volkswirt hatte die Finanz- und die Weltwirtschaftskrise vorausgesehen. Das lag nicht etwa am Unvermögen der zahlreichen gut bezahlten Wissenschaftler an den Universitäten und Instituten, sondern weil diese in ihrer überwiegenden Mehrheit bis heute einer einzelnen ökonomischen Lehre anhängen: der neoklassischen. Und diese, so nur ein Kritikpunkt einer bereits 2000 in Paris entstandenen studentischen Initiative, sei unfähig, Krisen vorauszusagen. Zum Beispiel weil Krisen in der Neoklassik, auf die auch der Neoliberalismus aufbaut, keine Rolle spielen. Vielmehr werde von einem Gleichgewichtszustand ausgegangen. Überdies ist die relative Verselbstständigung der deregulierten Finanzmärkte - Auslöser der Krise 2008 - nicht Gegenstand der Forschung.

Inzwischen ist aus der studentischen Kritik eine kleine internationale Bewegung geworden. In über 30 Ländern gibt es Studie...


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