Wie aus der Zeit gefallen
Obwohl die Insel Culatra nur sechs Kilometer vom südlichsten Punkt des portugiesischen Festlands entfernt ist, liegen Welten dazwischen. Von Heidi Diehl
Ein Hotel? Auf Culatra? Alice schaut mich mit großen Augen an. »Wofür soll das gut sein?«, fragt sie und meint eigentlich: So was brauchen wir hier nicht, wir genügen uns selbst. So war es immer, und so wird es hoffentlich immer sein. Fremde können wir gut für ein paar Stunden ertragen, dann aber ist es auch genug.
Alice ist auf der rund sechs Kilometer vom Festland entfernten winzigen Insel am südlichsten Zipfel Portugals aufgewachsen, so wie die meisten der etwa 1000 ständigen Bewohner, die sich seit zig Generationen auf ganze fünf Großfamilien verteilen. Fast alle leben in dem Hauptdorf, das wie die Insel Culatra heißt, nur ein paar Dutzend Einwohner verteilen sich auf die beiden anderen Siedlungen des Eilands - Hangares und Farol.
Zwar liegt Culatra in Europa, doch irgendwie auch außerhalb der Welt. Hier gibt es keine Autos, keine befestigten Straßen und erst seit acht Jahren Strom. Niemand schließt die Türen ab, wozu auc...
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