Es wird nur die kleinen Fische treffen

Die radikale Geldumtauschreform des indischen Premiers Modi wirft viele Fragen auf

  • Gilbert Kolonko, Kolkata
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In der Nacht zum 9. November hat Indiens Zentralregierung ohne Ankündigung alle 500- und 1000 Rupie-Noten für ungültig erklärt. Die Geldscheine im Wert von etwa sieben bzw. 14 Euro sind die größten Barzahlungsmittel des Landes. In einer nächtlichen Ansprache sagte Modi, dass er dies veranlasst habe, um Geldwäsche, Falschgeld und Korruption Einhalt zu gebieten. Die Banken seien geschlossen, aber sofort könne jeder Bürger 4000 Rupien (etwa 56 Euro) in neue 500er und 2000er tauschen. Denn Rest dann bis Ende des Jahres.

Der Schritt kam einen Monat, nachdem Modis Regierung nur zehn Milliarden Dollar von Steuersündern durch eine Amnestie eintreiben konnte. Modi hatte als Wahlversprechen ausgegeben, das Schwarzgeld zurückzuholen. Laut einer Studie der ICICI-Bank sind allein zwischen 2003 und 2012 etwa 439 Milliarden Dollar illegal aus dem Land gezogen worden.

Indiens große Banken, Firmen und Zeitungen preisen Modi für den Coup, ein kleiner Gesc...


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