Über 850 Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte 2016

BKA-Chef Münch spricht von »enormen Zahlen« / Herbsttagung beginnt in Mainz / Gruppe Freital für fünf Anschläge in Sachsen verantwortlich

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Deutschland hat die Polizei in diesem Jahr bereits mehr als 850 Übergriffe auf Flüchtlingsheime gezählt. Die Zahl nannte der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, am Montag im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Es gebe eine hohe Zahl von Straftaten gegen Zuwanderer. »Das sind natürlich enorme Zahlen«, sagte Münch. Im gesamten vorigen Jahr gab es laut BKA rund tausend Übergriffe.

Im rheinland-pfälzischen Mainz beginnt am Mittwoch die jährliche BKA-Herbsttagung. Thema ist dieses Mal der Einfluss weltweiter Konflikte auf das Kriminalitätsgeschehen in Deutschland. Der Expertenkongress wird mit einer Rede von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) eröffnet. Auch BKA-Präsident Münch wird sich in einem Vortrag äußern.

»Gruppe Freital« für fünf rassistische Anschläge in Sachsen verantwortlich

Unterdessen kamen Ermittler in Sachsen zu dem Schluss, dass die rechtsextreme »Gruppe Freital« für fünf rassistische oder politisch motivierte Anschläge in Sachsen verantwortlich ist. Das geht aus einer Mitteilung von Dienstag hervor, in der die Bundesanwaltschaft über die Anklage gegen die sieben Männer und eine Frau zwischen 19 und 38 Jahren informiert. In einer früheren Mitteilung aus dem April war zunächst von drei Anschlägen die Rede.

Schon damals wurde der Gruppe angelastet, mit Feuerwerkskörpern im sächsischen Freital zweimal ein Flüchtlingsheim und im nahe gelegenen Dresden ein alternatives Wohnprojekt angegriffen zu haben. Nun werden der Gruppe auch zwei Attacken auf die Partei Die Linke in Freital zugerechnet. Die Taten ereigneten sich den Angaben zufolge zwischen Juli und November 2015. Alle Beschuldigten sind in Untersuchungshaft. Die Ermittler nehmen aber an, dass es »weitere Gleichgesinnte« gab. nd/Agenturen

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